Sonne und Wärme – und die Welt trinkt Rosé. Aromen von Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere bringen all die leckeren Früchte ins Glas, die wir realiter bald im Garten ernten bzw. im Laden oder auf dem Markt kaufen können. Der Rosé des ca. 30 km nördlich von Montpellier gelegenen Château de Lancyre ist darüber hinaus von einer herben Frische, die diejenigen freuen dürfte, denen die einschmeichelnde Fruchtsüße schnell zu klebrig wird. Verantwortlich für diese Herbheit ist die Syrah-Traube, die beim Lancyre Rosé mit einem ungefähr gleich großen Anteil Grenache und zusätzlich ein wenig Cinsault verschnitten wird. Syrah sorgt für Struktur und gleicht den unter Umständen kräftigen Zuckergehalt der Grenache aus, während letztere reiche Frucht in den Wein bringt. Cinsault, die in Südfrankreich seit Jahrhunderten angebaut wird, gibt ihrerseits noch Geschmeidigkeit und Duft hinzu. Die beschriebene Mischung wird für viele Roséweine in ganz Südfrankreich genutzt, die dennoch – eines der Mysterien der Weinwelt – alle unterschiedlich sind. Der individuelle Geschmack des Lancyre Rosé entsteht außerdem durch die sandigen Kalkböden des Pic Saint Loup, das Alter der Rebstöcke, die im Schnitte seit 25 Jahren wurzeln, der Begrenzung der Erträge auf maximal 50 hl/ha, der Vinifizierung und vielen anderen Faktoren mehr, die genügend Stoff für etliche weitere Blogeinträge liefern.
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