Wein bereitet Genuss – Doch halt! Vorsicht! Aufgepasst! Dieser Freund ruhiger und geselliger Abende kann auf vielerlei Art und Weise zum Tode führen: durch übermäßigen Genuss, unerwartete und nicht eben gesundheitsfördernde Bestandteile, Gärgasunfälle, Missbrauch der Weinflasche als Mordinstrument und und und. Wer mehr wissen möchte, sei an das Genre der sogenannten Weinkrimis verwiesen, an die sich in Bezug auf Sprache und Figurenzeichnung jedoch nur hartgesottene Leser wagen sollten. Wer jetzt glaubt, die genannten Gefahren gehörten ausschließlich in das Reich der Fiktion, der irrt. Gärgasunfälle beispielsweise sind sehr real.
Die alkoholische Gärung ist ein komplexer Vorgang, bei dem mein Schulwissen Chemie leider an seine Grenzen stößt. Klar ist immerhin, dass der Zucker im Traubenmost in Alkohol umgewandelt wird, wobei Kohlenstoffdioxid entsteht. CO2 ist ein farb- und geruchloses Gas, das bei erhöhter Konzentration nicht nur in schlechten Kriminalromanen zum Tode führt. Beträgt der Kohlenstoffdioxidanteil in der eingeatmeten Luft beispielsweise 8%, tritt nach anfänglichen Kopfschmerzen, Schwindel und beschleunigtem Herzschlag spätestens nach 60 Minuten der Tod ein. Da bei der Vergärung von nur 1 Liter Most ca. 50 Liter Gärgase entstehen, ist in Kellern mit mehreren Gärbottichen mit einem Fassungsvermögen von je Tausenden von Litern eine tödliche Konzentration von CO2 schnell erreicht. Tatsächlich sind durch CO2 verursachte Unglücke in Weinkellern nicht selten, wobei besonders perfide ist, dass das im Vergleich zur Luft schwerere CO2 zu Boden sinkt und eine Art See bildet: Wer in einem CO2 geschwängertem Raum bewusstlos wird, atmet nach dem Niedersinken noch mehr des tödlichen Gases ein und kann darüber hinaus nur von einer Person mit einem außenluftunabhängigen Atemgerät gerettet werden. Und die Moral von der Geschicht: betätige dich als Hobbywinzer nicht! Unser Wein kann garantiert CO2-gefahrenlos getrunken werden.
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